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Die Schwangerschaft und Geburt meiner ersten Tochter

Meine erste Schwangerschaft und die Geburt von Lotte!

 

Während ich das hier schreibe, ist sie schon 3 Jahre alt. Wo ist die Zeit geblieben. Das erste mal Mama zu werden ist etwas ganz Besonderes und es kommt mir vor als wäre es erst gestern gewesen.

 

Nachdem Florian und ich nach 8 Jahren Beziehung am 22.09.2017 (ja, ich musste für das Datum schnell mal auf der Hochzeitskerze nachsehen, wann das noch mal war) geheiratet hatten, konnten wir es kaum erwarten eine Familie zu gründen.  

 

 

Das Glück war auf unserer Seite und ich wurde relativ schnell schwanger. 

Im ersten Trimester war ich sehr müde und habe viel geschlafen. Ansonsten fühlte ich mich sehr gut.

 

So lange ich mich erinnern kann war ich sportlich. Ich habe schon viele verschiedene Sportarten ausprobiert. Zum Zeitpunkt der Schwangerschaft, war ich gerade total "into" Crossfit und habe ca. 3-4x pro Woche trainiert. Das konnte ich auch weiterhin machen und das hat mir sehr gut getan. Ich fühlte mich weiterhin fit und beweglich. 

Während der Schwangerschaft habe ich mich dann mit dem weiblichen Körper mehr auseinandergesetzt und viel über den Beckenboden und die tiefe Bauchmuskulatur gelesen. Einen tollen, informativen Account auf Instagram, zu diesem Thema, den ich absolut weiterempfehlen kann ist, @ourfitfamily von Julie

 

Ansonsten haben wir einfach noch die Zeit genossen und uns auf die Geburt vorbereitet.

Ich habe einen Trageworkshop besucht. Der Inhalt war für mich sehr interessant. Binden konnte ich danach nicht, da für ein erfolgreiches Üben zu viele Frauen für nur eine Kursleiterin waren. Nichts desto trotz hat es mich in meinem Vorhaben, viel zu Tragen, bestärkt. 

 

 

Dann war der Geburtstermin am 03.11.2018. Aber bis dahin ist gar nichts passiert. Keine Senkwehen, keine Übungswehen. Da war nichts los. Auch gut. Es ist ja noch keines drinnen geblieben.

Die Tage vergingen und wir waren immer wieder mal zur Kontrolle im Krankenhaus. Alles sah gut aus. Am Sonntag den 11.11.2018 hatten wir erneut einen Termin und es wurde auf meinem Wunsch eine Eipollösung durchgeführt. Am Abend sind wir mit Freunden ins Gasthaus "Kirchenwirt" essen gegangen. Wir haben uns gut amüsiert und Scherze über den verstrichenen Geburtstermin gemacht.

 

Am Montag den 12.11.2018 passierte immer noch nichts. Ich machte einen großen Spaziergang und ging alleine in Velden einen Kaffee trinken. Es war ein schöner sonniger Tag. Ich telefoniert mit meiner Schwester und sagte ihr, dass ich mir wünsche, dass Lotte die Geburt einleitet und nicht irgendwelche Medikamente. Wir hatten nämlich am 13.11.2018 um 08:00 Uhr einen Termin zur Einleitung der Geburt.

Sie war sich sicher, dass es in der Nacht von selbst losgehen wird und hat mir gut zugesprochen.

 

Tatsächlich war es so. Um ca. 03:00 Uhr wurde ich wach und bemerkte regelmäßig wiederkehrende Bauchschmerzen ähnlich wie Regelschmerzen. Diese Schmerzen waren nicht stark, aber ich wusste das es die ersten Anzeichen der Geburt sind. Ich bin dann wieder aufgewacht. Um 06:00 Uhr sind wir aufgestanden. Wir haben in Ruhe gefrühstückt und sind dann zu unserem geplanten Termin ins Krankenhaus gefahren.

 

Dort angekommen durfte ich gleich in den Kreissaal. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt ca. alle 3 Minuten wehen. Die waren aber immer noch nicht wirklich schmerzhaft. Nach dem ich untersucht wurde, bekam ich noch einen Hormonstreifen um die Geburt voranzubringen. Die tolle, erfahrene Hebamme meinte jedoch, dass die Fruchtblase bald platzen wird. Sie verlässt das Zimmer und in diesem Augenblich platzt die Fruchtblase und das Fruchtwasser fließt im Schwall über das Bett. Der Hormonstreifen war somit nicht mal eine Minute drin.

Ab diesem Moment ging es richtig los, mit starke Eröffnungswehen alle 2-3 Minuten. Die waren nicht einfach auszuhalten. Die Hebamme leitete mich an, wie ich die Wehen veratmen kann.

Eine Freundin hat mir mal gesagt, ich muss das Gesicht und den Mund locker lassen und darf auf keinen Fall verkrampfen. Das ging mir ständig durch den Kopf und habe ich versucht umzusetzen.

 

Innerhalb von ca. 2 Stunden ist der Muttermund aufgegangen. Der schwerste Moment für mich war der Übergang von den Eröffungswehen zu den Presswehen. Da dachte ich mir kurz ich würde gleich ohnmächtig werden. Es war viel los im Krankenhaus. Meine Hebamme begleitete gleichzeitig noch eine andere Geburt. In der Zwischenzeit haben eine junge Hebamme und junge Ärztin auf mich "aufgepasst". Ich sagte, dann das ich presswehen habe und darauf hin erhielt ich die Antwort, ich soll mich entspannen. Das war absolut unmöglich. Ich war dann irgendwann schon so verzweifelt. Es standen mittlerweile schon 5 Fachleute um mein Bett herum, die überlegten wie es weitergehen soll. Dabei wollte die Lotte ja einfach raus kommen. Irgendwann verlangte ich nach meiner Hebamme. Genau in diesem Moment kam sie bei der Tür rein und fragte: "was ist los, Suzanne?" Ich antwortete, dass ich das Gefühl habe, pressen zu müssen. "Ja dann mach das doch", sagte sie mit freundlicher Stimme. ca. 10 Minuten später war die Lotte da. 

 

 

Sie war groß, und richtig gut ausgefüllt. Für mich das schönste Baby. Endlich war sie da. Unsere erste Tochter. Sie hat unser Leben verändert.

Die restliche Zeit im Kreissaal verging sehr schnell. Es war eine angenehme Atmosphäre. Es wurde viel gelacht, es wurden Witze gemacht und viel gekuschelt.

Auf der Wochenbett fühlte ich mich wie in einem Hotel. Ich hatte das Glück alleine im Zimmer zu liegen, das Personal war sehr freundlich und das Essen sehr gut.

Alles in allem war es ein sehr positives Geburtserlebnis. Ich dachte immer es wäre kaum möglich dieses Erlebnis zu übertreffen. Aber es ist möglich. Die Geburt von Romy war noch viel besser. Dazu schreibe ich aber ein anderes mal.

Ich bin so sehr beeindruckt von der Geburt an sich und dem unmittelbaren Moment danach. Es gibt im Leben wirklich nichts vergleichbares. Dieses Gefühl von Stolz, welches ich nach den Geburten meiner Kinder, empfunden habe ist unglaublich. Ich bin unendlich dankbar, das schon zwei mal erlebt haben zu dürfen.

 

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